Seit Langem arbeiten die orthopädisch-unfallchirurgischen Fachgesellschaften DGOU, DGOOC und DGU zusammen mit dem Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) intensiv an einer Neugestaltung der GOÄ mit. So wurde vor zwei Jahren eine gemeinsam konsentierte, betriebswirtschaftlich kalkulierte Novelle der GOÄ auf den Weg gebracht. Die von der BÄK und dem Verband der Privaten Krankenversicherungen (PKV) im Herbst 2024 vorgestellte komplett neue Version der GOÄ weise allerdings eine „erhebliche Diskrepanz“ auf, heißt es in der Stellungnahme.
Verlust von 10 bis 20 Prozent für O&U
„Die Einschätzung, dass das Fach Orthopädie und Unfallchirurgie nicht verlieren wird, teilen wir nicht: Nach den vorliegenden Zahlen gehen wir von einem Verlust von 10 bis 20 Prozent [… ] für alle Disziplinen unseres Faches aus, sowohl für die konservative als auch für die operative Versorgung“, kritisieren DGOU, DGOOC, DGU, BVOU, AE – Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik, Deutsche Assoziation für Fuß- und Sprunggelenk (D.A.F.), Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie sowie der Berufsverband für Arthroskopie (BVASK). Hinzu komme der fehlende Inflationsausgleich, der in der Berechnung ebenfalls nicht berücksichtigt sei.
Weitere Gespräche erforderlich
Die wiederholte Bitte um Transparenz wurde auch nicht ausreichend gewährt. Daher fordern die Verbände die BÄK auf, die neue GOÄ nicht auf dem Ärztetag Ende Mai zur Abstimmung vorzusehen, um Raum für weitere, zwingend erforderliche Gespräche zu schaffen.
Aktualisierung am 29.05.2025:
Der Deutsche Ärztetag hat am 29. Mai 2025 mit klarer Mehrheit (212 Ja-Stimmen, 19 Gegenstimmen und 8 Enthaltungen ) für eine umfassende Reform der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) gestimmt. Der Ärztetag forderte das Bundesgesundheitsministerium auf, die Novellierung der GOÄ auf dieser Grundlage unverzüglich einzuleiten.