Das LRMC ist die einzige US-amerikanische medizinische Einrichtung mit einer Doppelzertifizierung: nach amerikanischen und deutschen Richtlinien. Nachdem es von der DGU bereits 2022 als regionales Traumazentrum zertifiziert wurde, erreicht das LMRC jetzt das höchste Level und wird als überregionales Traumazentrum (ÜTZ) ausgezeichnet. „Mit der aktuellen Rezertifizierung wird erneut die herausragende medizinische Qualität und enge Kooperation mit zivilen Kliniken gewürdigt. Diese Anerkennung ist weit mehr als eine formale Auszeichnung“, betont Prof. Dr. Wolfgang Lehmann, Leiter des DGU-Ausschusses TraumaNetzwerk.
„Gerade in der heutigen herausfordernden Weltlage ist ein solches Zentrum ein unverzichtbarer Anker der Stabilität und transatlantischen Zusammenarbeit und auch ein Symbol für medizinische Exzellenz, vertrauensvolle Zusammenarbeit und gemeinsame Verantwortung“, sagt Prof. Dr. Tim Pohlemann, DGU-Senator und Sprecher Wehrmedizinischer Beirat beim Bundesministerium der Verteidigung.
In seiner Zeit als Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) hat sich das Universitätsklinikum Homburg unter seiner Leitung über viele Jahre als verlässliches Oberzentrum für das LMRC etabliert. Bereits 2007 unterstützte das Team aus Homburg maßgeblich die erfolgreiche Zertifizierung des Hauses nach den Anforderungen durch das American College of Surgeons als „Level I, II or III Trauma Center“.
Ein besonders prägendes Ereignis war die enge Zusammenarbeit bei der Versorgung zahlreicher Verletzter nach dem Anschlag in Kabul im Jahr 2021. Diese gemeinsame Herausforderung bestärkte beide Seiten darin, weitere gemeinsame Notfallübungen – beginnend schon 2002 – zu intensivieren und das TraumaNetzwerk DGU® (TNW) aktiv mitzugestalten. Ein Alleinstellungsmerkmal des Standorts LRMC ist heute seine gleichzeitige Akkreditierung in drei verschiedenen Netzwerken: dem regionalen TraumaNetzwerk Pfalz, dem Mittelrhein-Netzwerk mit dem Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz sowie dem grenzüberschreitenden TraumaNetzwerk Saar-Lor-Lux-Westpfalz, das durch die universitäre Zusammenarbeit mit Homburg besonders geprägt ist.
Hintergrund:
Das in Landstuhl, Rheinland-Pfalz, gelegene LRMC wurde am 7. April 1953 als 320th General Hospital gegründet. Seither hat es sich zu einer der wichtigsten medizinischen Einrichtungen für US-Soldaten, NATO-Personal und deren Angehörige in Europa, Afrika und dem Mittleren Osten entwickelt. Besonders verwundete Soldaten aus Einsatzgebieten werden über die Ramstein Air Base zur Versorgung ins LRMC gebracht. Das Krankenhaus wurde mehrfach modernisiert und kontinuierlich an höchste internationale Standards angepasst.