Qualität und Sicherheit

Aktualisierung der Leitlinie „Distale Femurfrakturen“ publiziert

Röntgenbild eines Knies mit Fraktur
© Richman Photo / stock.adobe.com

Bei distalen Femurfrakturen bestehen hohe Komplikationsraten, die nicht selten zur Arthrose des Kniegelenks führen. Nun wurde unter Federführung der DGOU die aktualisierte S2e-Leitlinie „Distale Femurfrakturen“ bei der AWMF veröffentlicht. Ihr Ziel ist es, evidenzbasierte Handlungsempfehlungen auf Grundlage der aktuell vorliegenden Literatur zu formulieren, um eine standardisierte Versorgung der Verletzten zu ermöglichen. Für die Behandlung sind mehrere konkurrierende Therapieoptionen vorhanden, sodass im Besonderen je nach Frakturtyp auf die Indikationen für die häufigsten operativen Verfahren eingegangen wird.

„Unter Zuhilfenahme der aktuellen Literatur und der Expertise der Kommission ist ein gelungener Leitfaden entstanden“, fasst der Koordinator der Leitlinie, Prof. Dr. Lars Großterlinden, zusammen. Für den klinischen Alltag und einen schnellen Überblick weist Großterlinden auf die Empfehlungsboxen hin, die in Leitlinien die Empfehlungen vom Hintergrundtext hervorheben.

Neben den Therapieoptionen wird in der Leitlinie im Besonderen auf wichtige Punkte der Erstversorgung und der raschen Diagnostik, inklusive der Identifikation frakturbegleitender Weichteilschäden, eingegangen. Hervorgehoben wird die Analyse des Unfallmechanismus, um besser und schneller Maßnahmen für die klinische Erstversorgung einzuleiten und Komplikationen vorzubeugen. So sollen eine arterielle Gefäßverletzung oder eine Minderdurchblutung ebenso wie ein Kompartmentsyndrom schnellstmöglich ausgeschlossen werden.

Als Fazit der operativen Therapie wird dem Erhalt und der Wiederherstellung des Weichteilmantels und damit der Blutversorgung der Knochen neben der Wiederherstellung der Gelenkanatomie hohe Priorität zugeordnet.

  • Kontakt Kontakt